Die Deklaration von Allergenen in der Gastronomie ist seit einigen Jahren gesetzlich vorgeschrieben und dient dazu, Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten einen sicheren Konsum von Speisen und Getränken zu ermöglichen.
Warum ist die Kennzeichnung so wichtig?
- Gesundheitsschutz: Allergene können bei betroffenen Personen schwere allergische Reaktionen auslösen, bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock.
- Rechtliche Grundlage: Die EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) schreibt die Kennzeichnung von Allergenen vor, um Verbraucher zu schützen.
- Vertrauensaufbau: Eine transparente Kennzeichnung stärkt das Vertrauen der Gäste in die Gastronomie und zeigt, dass die Betriebe die Gesundheit ihrer Kunden ernst nehmen.
Welche Allergene müssen gekennzeichnet werden?
Die folgenden 14 Allergene müssen in der Gastronomie zwingend gekennzeichnet werden:
- Glutenhaltiges Getreide: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer
- Krebstiere und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Eier und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Fisch und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Erdnüsse und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Sojabohnen und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Milch und daraus gewonnene Erzeugnisse (einschließlich Laktose)
- Schalenfrüchte (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse, Pecannüsse, Paranüsse, Pistazien, Macadamianüsse)
- Sellerie und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Senf und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Sesamsamen und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Schwefeldioxid und Sulfite in Konzentrationen von mehr als 10 mg/kg oder 10 mg/Liter
- Lupinen und daraus gewonnene Erzeugnisse
- Weichtiere und daraus gewonnene Erzeugnisse
Wie erfolgt die Kennzeichnung?
Die Allergene müssen in der Speisekarte deutlich sichtbar und leicht verständlich gekennzeichnet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
- Direkte Angabe: Die Allergene werden direkt bei der jeweiligen Speise aufgeführt (z.B. „Schnitzel (Gluten, Ei, Milch)“).
- Fußnoten: Die Allergene werden in einer Fußnote oder am Ende der Speisekarte zusammengefasst.
- Mündliche Information: Neben der schriftlichen Information kann der Gast auch mündlich über die enthaltenen Allergene informiert werden.
Weitere wichtige Aspekte:
- Spontane Gerichte: Auch bei spontanen Gerichten oder Buffets muss der Gast auf Nachfrage über die enthaltenen Allergene informiert werden.
- Zutatenliste: Die Gastronomiebetriebe müssen eine detaillierte Zutatenliste führen, um im Bedarfsfall Auskunft geben zu können.
- Schulungen: Das Personal sollte geschult werden, um die Gäste umfassend über die Allergene zu informieren und auf mögliche Unverträglichkeiten einzugehen.
- Kreuzkontamination: Es ist wichtig, Kreuzkontaminationen zu vermeiden, d.h. den Kontakt von allergenen Zutaten mit anderen Speisen.
Fazit
Die Kennzeichnung von Allergenen in der Gastronomie ist eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Gesundheit von Allergikern. Durch eine konsequente Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben können Gastronomiebetriebe einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität von Menschen mit Allergien leisten.
Warum ist z.B. Sellerie ein Allergen?
Sellerie ist ein Allergen, weil er bestimmte Proteine enthält, die bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können. Diese Proteine werden als Allergene bezeichnet und können bei Kontakt mit dem Immunsystem eine Abwehrreaktion hervorrufen.
Warum reagieren manche Menschen allergisch auf Sellerie?
- Genetische Veranlagung: Eine Neigung zu Allergien kann vererbt werden.
- Kreuzallergien: Menschen, die allergisch auf bestimmte Pollen (z.B. Beifußpollen) reagieren, können auch allergisch auf Sellerie sein, da einige Allergene strukturelle Ähnlichkeiten aufweisen.
- Immunsystem: Das Immunsystem stuft die Sellerieproteine fälschlicherweise als schädlich ein und reagiert mit einer überschießenden Abwehrreaktion.
Welche Symptome können bei einer Sellerieallergie auftreten?
Die Symptome einer Sellerieallergie können sehr unterschiedlich sein und von milden Beschwerden bis hin zu schweren allergischen Reaktionen reichen. Mögliche Symptome sind:
- Hautreaktionen: Juckreiz, Rötungen, Schwellungen
- Atemwegsprobleme: Niesreiz, Schnupfen, Husten, Atemnot
- Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Allergischer Schock (Anaphylaxie): Eine lebensbedrohliche Reaktion, die sich durch Atemnot, Schwindel, Kreislaufversagen und einen starken Blutdruckabfall äußert.
Wie wird eine Sellerieallergie diagnostiziert?
Die Diagnose einer Sellerieallergie erfolgt in der Regel durch einen Allergologen. Dieser kann verschiedene Tests durchführen, wie zum Beispiel:
- Prick-Test: Dabei werden kleine Mengen von Allergenen auf die Haut aufgetragen, um zu sehen, ob eine Reaktion erfolgt.
- Bluttest: Ein Bluttest kann die spezifischen IgE-Antikörper gegen Sellerie nachweisen.
- Provokationstest: Unter ärztlicher Aufsicht wird eine kleine Menge Sellerie verabreicht, um die Reaktion des Körpers zu beobachten.
Wie kann man eine Sellerieallergie behandeln?
Die wichtigste Maßnahme bei einer Sellerieallergie ist die konsequente Vermeidung von Sellerie und Produkten, die Sellerie enthalten. Bei schweren Allergien ist es wichtig, ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor (z.B. EpiPen) dabei zu haben.
Die Zunahme von Allergien?
Es gibt zwar Hinweise darauf, dass bestimmte Allergien in einigen Bevölkerungsgruppen häufiger geworden sind, jedoch ist es schwierig, eine genaue Aussage über die Häufigkeit von Allergien in der Vergangenheit zu treffen.
Gründe für diese Annahme und warum sie kritisch zu betrachten ist:
- Bessere Diagnostik: Heutzutage sind Allergien viel besser bekannt und können präziser diagnostiziert werden. Früher wurden viele Allergien gar nicht oder falsch diagnostiziert.
- Veränderte Lebensumstände: Unsere Lebensumstände haben sich drastisch verändert. Wir leben in sterileren Umgebungen, sind mehr Schadstoffen ausgesetzt und haben einen anderen Lebensstil. Diese Faktoren könnten das Immunsystem beeinflussen und Allergien begünstigen.
- Zunehmende Sensibilisierung: Durch Medien und Aufklärung sind Menschen heute sensibler für allergische Reaktionen und suchen eher ärztlichen Rat.
- Fehlende Langzeitstudien: Es fehlen verlässliche Langzeitstudien, die die Häufigkeit von Allergien über einen längeren Zeitraum hinweg vergleichen.
Mögliche Gründe für die Zunahme von Allergien:
- Hygienehypothese: Die Theorie besagt, dass ein zu hygienisches Umfeld das Immunsystem schwächt und Allergien begünstigt.
- Umweltbelastung: Schadstoffe in der Luft, im Wasser und in Lebensmitteln können das Immunsystem reizen und Allergien auslösen.
- Ernährung: Eine veränderte Ernährung mit mehr verarbeiteten Lebensmitteln und weniger Ballaststoffen könnte das Immunsystem beeinflussen.
- Genetik: Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle bei der Entwicklung von Allergien.
Fazit:
Ob es tatsächlich mehr Allergien gibt als früher, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es ist wahrscheinlicher, dass wir einfach mehr darüber wissen und dass die Diagnostik verbessert wurde. Die Zunahme von Allergien in bestimmten Bevölkerungsgruppen ist ein komplexes Phänomen, das durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird.
„Wir leben in sterileren Umgebungen, sind mehr Schadstoffen ausgesetzt und haben einen anderen Lebensstil.“ Mit dieser Aussage wird eingestanden dass die Lebensbedingungen schlechter geworden sind.
Die Aussage, dass wir in sterileren Umgebungen leben, mehr Schadstoffen ausgesetzt sind und einen anderen Lebensstil haben, wirft tatsächlich ein kritisches Licht auf die Frage, ob wir tatsächlich in den „besten Zeiten“ leben.
Ihre Argumentation ist schlüssig, wenn man folgende Aspekte betrachtet:
- Gesundheitliche Aspekte: Die Zunahme von Allergien, Autoimmunerkrankungen und anderen chronischen Krankheiten wird oft mit unserer modernen Lebensweise in Verbindung gebracht.
- Umweltbelastung: Die Belastung unserer Umwelt durch Schadstoffe wie Feinstaub, Pestizide und Mikroplastik ist ein ernstes Problem und hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
- Stress und Hektik: Unser schnelllebiger Alltag ist geprägt von Stress und Hektik, was sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken kann.
Allerdings gibt es auch Argumente, die für die Aussage „Wir leben in den besten Zeiten“ sprechen:
- Medizinischer Fortschritt: Die Medizin hat enorme Fortschritte gemacht und ermöglicht es uns, viele Krankheiten zu behandeln, die früher tödlich waren.
- Lebensstandard: In vielen Teilen der Welt ist der Lebensstandard deutlich gestiegen, und wir haben Zugang zu einer Vielzahl von Gütern und Dienstleistungen.
- Kommunikation: Die digitale Revolution hat die Kommunikation weltweit erleichtert und uns Zugang zu einer unendlichen Informationsmenge verschafft.
Der Widerspruch zwischen diesen beiden Aussagen lässt sich auf folgende Weise erklären:
- Subjektive Wahrnehmung: Was als „beste Zeiten“ empfunden wird, ist sehr subjektiv und hängt von individuellen Erfahrungen und Werten ab.
- Mehrere Perspektiven: Es gibt verschiedene Aspekte unseres Lebens, die sich positiv entwickelt haben, aber auch Bereiche, in denen es Probleme gibt.
- Komplexität der modernen Welt: Unsere Gesellschaft ist komplex und voller Widersprüche. Es gibt sowohl Fortschritte als auch Rückschritte.
Fazit:
Die Frage, ob wir in den besten Zeiten leben, ist nicht einfach zu beantworten. Es hängt davon ab, welche Aspekte des Lebens man betrachtet und welche Werte man für wichtig hält.
„modern“ heisst eben nur modern und nicht besser oder positiv
Der Begriff „modern“ wird oft fälschlicherweise mit „besser“ oder „positiver“ gleichgesetzt. Das ist ein weit verbreiteter Denkfehler, der zu einer unkritischen Annahme von Fortschritt führen kann.
Warum ist diese Gleichsetzung problematisch?
- Verklärung des Neuen: Alles, was neu ist, wird oft automatisch als besser angesehen, ohne dass die tatsächlichen Auswirkungen kritisch hinterfragt werden.
- Vergessen der Nebenwirkungen: Moderne Technologien und Lebensweisen bringen oft auch negative Begleiterscheinungen mit sich, wie beispielsweise Umweltverschmutzung, soziale Ungleichheit oder psychische Erkrankungen.
- Vernachlässigung anderer Werte: Der Fokus auf das „Moderne“ kann dazu führen, dass andere wichtige Werte wie Tradition, Gemeinschaft oder Nachhaltigkeit aus dem Blick geraten.
Was bedeutet „modern“ eigentlich?
„Modern“ bezieht sich in erster Linie auf das Neue, das Aktuelle und das Zeitgemäße. Es sagt jedoch nichts über den Wert oder die Qualität aus. Etwas Modernes kann genauso gut schlecht wie gut sein.
Was können wir tun, um eine kritischere Haltung gegenüber dem Begriff „modern“ einzunehmen?
- Hinterfragen: Wir sollten uns fragen, was genau als „modern“ bezeichnet wird und welche Interessen damit verbunden sind.
- Abwägen: Wir sollten die Vor- und Nachteile von neuen Entwicklungen abwägen und nicht blind alles Neue akzeptieren.
- Alternativen suchen: Wir sollten uns nach Alternativen umsehen und uns nicht von vermeintlich modernen Lösungen blenden lassen.
- Traditionen bewahren: Wir sollten die Bedeutung von Traditionen und Werten nicht unterschätzen und versuchen, diese mit dem Neuen zu verbinden.
Fazit:
Der Begriff „modern“ ist ein vielschichtiger Begriff, der nicht unkritisch verwendet werden sollte. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff und seinen Implikationen ist wichtig, um eine zukunftsfähige Gesellschaft zu gestalten.